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Was genau ist konzeptionelles Arbeiten? Aufklärung

Was genau ist konzeptionelles Arbeiten

Der Begriff konzeptionelles Arbeiten taucht besonders häufig in Management-Seminaren und Stellenanzeigen auf. Aber was genau ist damit gemeint? In diesem Text wird konzeptionelles Arbeiten erklärt. Weiters wird darauf eingegangen, wie es in der Praxis angewendet wird und ob es erlernbar ist.

Konzeptionelles Arbeiten näher erklärt

Anstatt von konzeptionellem Arbeiten wird häufig auch von konzeptionellen Fähigkeiten oder von konzeptionellem Denken gesprochen. Bei all diesen Begriffen handelt es sich um ein und dasselbe. Jemand denkt konzeptionell, hat aufgrund dieses Denkens konzeptionelle Fähigkeiten und kann somit konzeptionell arbeiten.

Am einfachsten erklärt man konzeptionelles Arbeiten, wenn man es dem analytischen Arbeiten gegenüberstellt. Ein einfaches Beispiel zeigt den Unterschied. Stellen Sie sich ein vollständig zusammengesetztes Puzzle vor. Doch die Puzzleteile, obwohl sie in Form zusammenpassen, ergeben kein klares Bild. Der Grund dafür ist, dass dieses Puzzle aus Teilen unterschiedlicher Puzzles zusammengestellt wurde.

Ein analytisch denkender Mensch kann dieses Puzzle in seine Einzelteile zerlegen und diese Teile nach Zugehörigkeit ordnen. Er kann also aus der Wirrheit des Gesamtbildes Einzelelemente, die zusammengehören, erkennen, ordnen und benennen.

Ein konzeptionell denkender Mensch beginnt am anderen Ende. Vor ihm liegen verschiedene Puzzles. Seine Aufgabe ist es, jene Teile zu finden, die aufgrund ihrer Form, aber nicht ihrer Zugehörigkeit zusammenpassen.

Diese Fähigkeit ist besonders häufig bei Projektleitern gefordert. Ein Projektleiter muss aus der Diversität, die jede Firma heutzutage darstellt, jene Teile finden, die zu einem Projekt passen.

Wie sieht konzeptionelles Arbeiten in der Praxis aus?

Ein Beispiel für konzeptionelles Arbeiten ist Software-Entwicklung. Mit zwei Arten von Problemen sehen sich Programmierer häufig konfrontiert. Ein Problem in einem bestehenden Programm zu beheben, oder ein Problem, für das es noch keine eine Software-Lösung gibt.

Unabhängig von dem Problem beginnt der Entwickler mit dem Ist-Zustand. Der Ist-Zustand wird durch folgende Fragen festgestellt. Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Wie genau kann das Problem definiert werden? Das ist der analytische Teil der Arbeit. Im nächsten Schritt ist konzeptionelles Arbeiten erfordert.

Egal ob das Problem bei einem bereits existierenden Software-Programm besteht oder ein Programm erst geschrieben werden muss: In beiden Fällen muss sich der Entwickler vorstellen, wie das Resultat, also die Lösung des Problems aussieht. Es ist diese Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken, die den Kern konzeptuellen Arbeitens ausmacht. Nur mithilfe dieser Vorstellungskraft – und natürlich seines Fachwissens – kann er eruieren, wie arbeitsintensiv das Projekt werden wird und welche Schritte ihn am schnellsten ans Ziel bringen.

Kann man konzeptionelles Arbeiten erlernen?

Ja, natürlich. Denn konzeptionelles Arbeiten ist nichts anderes als kreatives Arbeiten. Um konzeptionell zu arbeiten, benötigt es die Fähigkeit, sich in einem noch leeren Raum etwas vorstellen zu können. Man erträumt sozusagen sein Projekt.

Kreativ ist jeder Mensch. Aber natürlich tendieren einige Menschen eher zu einem analytischen Denken und andere zu einem konzeptionellen. Trainieren kann man aber beides. Dazu benötigt es auch keine kostspieligen Seminare.

Kreativität wird gefördert durch Ruhe. Denn Kreativität kann sich erst voll entfalten, wenn der Geist unbeeinflusst ist. Das bedeutet, weder Beeinflussung von außen durch Medien, noch von innen durch Stress.

Das Internet, soziale Medien und Fernsehen nehmen uns die Arbeit ab, uns Dinge, Menschen, Ereignisse und Orte vorzustellen. Wer seine Kreativität fördern möchte, sollte Zeit finden, sich wieder zu langweilen. Während Ruhe allein bereits ein Schritt in die richtige Richtung ist, kann Kreativität auch aktiv trainiert werden.

Eine einfache Übung zur Stärkung konzeptioneller Fähigkeiten

In dieser Übung geht es darum, sich reale Situationen vorzustellen. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, alle Sinne einzusetzen. Diese Übung dauert nur wenige Minuten.

Finden Sie einen ruhigen Ort in Ihrer Wohnung. Stellen Sie sich ein einfaches Bild vor: die tägliche Fahrt in die Arbeit. Stellen Sie sich vor, wie Sie im Auto sitzen. Wie der Fahrersitz sich anfühlt. Die Gerüche, die Sie umgeben. Der Lärm der Baustellen. Hupende Autos. Fühlen Sie Ihre Hände auf dem Lenkrad. Stellen Sie sich Ihre Gefühle während der Fahrt vor: Frustration, Freude, etc.

Sollten Sie diese Übung erfolgreich abgeschlossen haben, dann haben Sie auch erfolgreich konzeptionell gedacht. Je öfter Sie üben, desto leichter wird es Ihnen fallen. Innerhalb kürzester Zeit können Sie die Fähigkeiten, die sie in dieser Übung trainieren, auch auf andere Bereiche übertragen.

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