Einige Menschen, die sich bereits auf Stellensuche begeben haben, werden es womöglich kennen: In der Stellenanzeige ist von sogenannten „fundierten Kenntnissen“ die Rede, welche der Bewerber bestenfalls aufweisen sollte. Doch stellt sich da erstmal die Frage, was unter „fundierten Kenntnissen“ denn eigentlich zu verstehen ist. Nachfolgend die Begriffserläuterung, ebenso im Bezug auf die verschiedenen Fachbereiche.
Definition und Begriffserläuterung
„Fundiert“ bedeutet wörtlich übersetzt „gut begründet“. So kann man beispielsweise eine fundierte beziehungsweise gut begründete Meinung haben. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen, in dem es „fundare“ bedeutet – also „den Grund legen“. Weitere Synonyme zu jenem Begriff sind beispielsweise „solide“, „verlässlich“, „gesichert“, auch aber „berechtigt“.
Ganz schlau wird man daraus jedoch noch nicht. In der Praxis angewandt, werden mit dem Begriff sichere oder auch gefestigte Kenntnisse bezeichnet. Da dies zu einem gewissen Spielraum einlädt, sollte die Bedeutung im jeweiligen Kontext betrachtet werden.
Fundierte Kenntnisse: Fremdsprachen
Im Bereich der Fremdsprachen ist es vergleichsweise simpel, die eigenen Kenntnisse einzustufen. Der Grund: Ein sogenannter „Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen“ (GER) ist dazu gedacht, die eigenen Sprachkenntnisse genau einstufen zu können. So werden die Kenntnisse in verschiedene Stufen aufgegliedert: Diese reichen von A 1 bis C 2 – wobei die Stufen C über fundierte Kenntnisse aussagen.
Im Lebenslauf findet man meist die folgenden Abstufungen vor:
- Schul- beziehungsweise Grundkenntnisse
- Gute Kenntnisse bis hin zu sehr guten Kenntnissen
- Fließende Kenntnisse oder sogar „verhandlungssicher“
- Muttersprachliche Kenntnisse
Versucht man hier nun die „fundierten Kenntnisse“ einzuordnen, so wären diese zwischen „fließend“ und „verhandlungssicher“ gut aufgehoben.
Fundierte Kenntnisse im Sprachbereich bedeuten außerdem, dass man dazu fähig ist, in jener Sprache eine Präsentation entweder zu verstehen oder sogar selbst zu halten. Vom Lesen und Schreiben bis hin zum Verstehen und Sprechen ist sozusagen dieses Level zu beherrschen.
Fundierte Kenntnisse: EDV
In der EDV wird es im Vergleich zu den Sprachen nicht so einfach gemacht: Hier gibt es nämlich keine offiziell geltenden Abstufungen, um die eigenen Kenntnisse hierzu besser einschätzen zu können.
Im Lebenslauf sind jedoch die folgenden Benennungen üblich:
- Grundkenntnisse
- Gute beziehungsweise sehr gute Kenntnisse
- Expertenkenntnisse
Werden in der Stellenanzeige nun fundierte Kenntnisse gefordert, so sollte der Bewerbe schon sehr gute bis hin zu Expertenkenntnissen im geforderten Bereich aufweisen.
Beispiel: Gibt der Bewerber nun fundierte Kenntnisse im Programm Microsoft Excel an, so sollten die Fähigkeiten darüber hinaus gehen, lediglich nur einfache Summen zu berechnen. Stattdessen sollte der Bewerber auch schwierige Kalkulationen durchführen können und mit dem Programm an sich sowie seinen Funktionen gut vertraut sein.
Fundierte Kenntnisse: Weitere Bereiche
In einigen weiteren Bereichen können fundierte Kenntnisse ebenso gefordert werden: Dies könnte beispielsweise im Bereich der Buchhaltung oder auch in Verbindung mit rhetorischen Fähigkeiten sein. Natürlich spielt bei der Bewertung auch stets das eigene Ermessen eine Rolle, ob man sich selbst als ausreichend fortgeschritten einstuft.
Für bessere Chancen im Bewerbungsprozess kann es sich durchaus lohnen, ein Zertifikat über den Erwerb einer jeweiligen Kompetenz beizufügen – sofern vorhanden natürlich. Darüber hinaus dürfen der Bewerbung ebenso gern Arbeitszeugnisse beigelegt werden. Hat ein früherer Arbeitgeber über fundierte Kenntnisse in bestimmten Gebieten geschrieben, so kann dies für die Bewerbung nur von Vorteil sein.
Fazit
Grundsätzlich bezeichnen „fundierte Kenntnisse“ stets das Wissen auf einem recht hohen Niveau. Sind in den geforderten Bereichen lediglich Grundkenntnisse vorhanden, sollte dennoch von einer Bewerbung nicht unbedingt abgesehen werden. Schließlich können andere Punkte in der Bewerbung durchaus ebenso ausschlaggebend sein.