Unsicherheiten nach gehäuften Plagiatsvorfällen
Nach den vielen Plagiatsvorfällen, die in der Vergangenheit das Medieninteresse erweckten, ist der Eindruck entstanden, dass ein Doktortitel oder ein anderer erreichter Hochschulabschluss vielfach nicht mehr ernst genommen wird.
Je nachdem, wann man auf den akademischen Grad zu sprechen kommt und ob es gerade angemessen ist oder nicht, diesen zu erwähnen, kann ein Doktortitel sogar angezweifelt oder belächelt werden. In manchen Fällen kann es sogar unangenehm sein, sich mit dem akademischen Grad vorzustellen oder mit diesem zu unterschreiben.
In der Regel hat der Mensch sich für das Erreichen seines Ziels angestrengt, hat gelernt, geschrieben und hart gearbeitet, um sein Studium und die Promotion erfolgreich abzuschließen. Er sollte zwar seine Leistung nicht verleugnen, sie allerdings auch nicht bei jedem sich bietenden Anlass erwähnen.
In die Unterschrift – aber nicht bei jeder Gelegenheit
In der Unterschrift selber hat ein akademischer Grad nichts verloren. Er ist nicht Bestandteil des Namens.
Ob nun der Titel genannt werden sollte, hängt vom Kontext ab. Ist er für den jeweiligen Zweck wichtig? Dies ist beispielsweise bei Bewerbungen der Fall. Dann empfiehlt es sich, den akademischen Grad gut leserlich dem Namen beizufügen.
Wenn er für den Anlass unwichtig ist, kann er auch weggelassen werden.
In der Regel ist der akademische Grad im Briefkopf zu finden, sodass Geschäftspartner oder Kunden wissen, mit wem sie es zu tun haben.
Wenn bei jeder sich bietenden Gelegenheit der Doktortitel erwähnt wird, kann das auf die Mitmenschen sehr schnell arrogant wirken. Vor allem, wenn keine berufliche Notwendigkeit dafür besteht, sollte darauf verzichtet werden, sich mit dem erreichten Abschluss zu schmücken.

Hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel studiert.
Einzelunternehmer seit Mai 2006 & Chefredakteur von Uni-24.de
Geschäftsführer der Immocado UG (haftungsbeschränkt)